Schulplatzmiete 2019/2020

Sie haben Lust, Theater zu erleben, wollen aber nicht unbedingt selbst spielen? Dann nutzen Sie das einzigartige Angebot der Schulplatzmiete!

Kurz und knapp:

Sie erhalten die Möglichkeit, im Verlauf des Schuljahres (Oktober – April) vier Aufführungen des Staatstheaters in Nürnberg zu besuchen. Und das für den unschlagbaren Preis von 39 Euro. Die Bandbreite der Aufführungen erstreckt sich von Schauspiel, Oper, Ballett bis hin zu Musicals und Konzerten (abhängig von der jeweiligen Spielzeit). Sie werden drei Wochen vor jeder Aufführung per Mail informiert, können die Karten bequem in der Schule abholen und dann einen Abend mit Ihren Freundinnen und Freunden aus der Schule verbringen, der auf jeden Fall gesellig, meistens aufregend, hin und wieder auch irritierend sein wird.

Sicher ist: Die Aufführungen werden einigen Stoff für Diskussionen bieten. Wir werden deshalb nach jedem Theaterabend Nachgespräche anbieten, in denen wir uns noch einmal über die Erlebnisse der Theaterbesuche austauschen können. Ganz ungezwungen, informell und offen. Dabei soll es in erster Linie darum gehen, das Gesehene in Worte zu fassen und daraus weiterführende Überlegungen in Bezug auf die gegenwärtige Theaterpraxis abzuleiten. Wir wollen also kein abschließendes Urteil fällen, sondern vielmehr weitere Denkräume erschließen. Alle Erfahrungen sind dabei wertvoll. Lehrer*innen und Schüler*innen sollen miteinander diskutieren. Ohne Hierarchie, ohne Deutungshoheit. Sie können/sollen also auch mitreden, wenn Ihnen die Inszenierung gar nicht gefallen hat oder wenn Sie am Ende mit einem riesigen Fragezeichen aus der Vorstellung gegangen sind. 

Veranstaltungen und Termine, die in diesem Schuljahr bereits feststehen:

  • 14.10.2019 (Gruppe 1) / 19.10.19 (Gruppe 2): Ballett Kylián/Goecke/Montero
  • 27.11.2019: Schauspiel Die Besessenen
  • 22.03.2020: Oper Manon

Ein paar Eindrücke zur Schulplatzmiete: 

 

Schulplatzmiete 2018/2019: Ein szenischer Rückblick

Marzena Parusel: In der Oper habe ich dieses Schuljahr unter anderem gelernt, dass die Skater vom Kornmarkt besser skaten können als die Darstellenden in „Xerxes“. Was hast du gelernt, Herr Behringer?

Daniel Behringer: Ich habe gelernt, dass man sehr viel Aufwand betreiben kann, um ein Bühnenbild (eine gigantische Halfpipe) zu bauen, obwohl dieses kaum (außer von den coolen Skatern vom Kornmarkt) genutzt wird. Außerdem habe ich gelernt, dass die Skater vom Kornmarkt echt coole Typen sind. Ach, und wo wir schon beim Thema sind: Ich habe gelernt, dass Skaten immer noch eine Domäne der Typen ist. Wie ging es dir, Alicia?

Alicia Hanek: „Xerxes“ hat mir gezeigt, dass die Modernisierung eines Stückes nicht unbedingt und bei jedem Stück die beste Lösung ist; auch nicht, um einer Oper neuen Wind einzuhauchen. Für mich allerdings war das Highlight der Schauplatzmiete das Ballett „Dürer’s Dogs“. Das Ballett zeigte mir, dass ein Stück nicht unbedingt eine tiefere Message haben muss, es kann sich bei dem Gezeigten auch um atemberaubende bewegte Kunst handeln. Was hältst du davon, Mert?

Mert Demir: Ja, beim Versuch, eine tiefere Nachricht aus „Dürer’s Dog“ zu ziehen, bin ich kläglich gescheitert. Wie du gesagt hast, es ging um bewegte Kunst. Und diese Kunst hat mich sehr beeindruckt oder, präziser, in ihren Bann gezogen. Manche Stellen des Stücks spiegelten aus meiner Perspektive sogar eine Traumwelt wieder, die so verzerrt, merkwürdig und dennoch schön ist, dass man sein Umfeld schon mal vergessen kann. Man sollte solch eine Aufführung auf jeden Fall gesehen haben. Im Staatstheater gab es jedoch nicht nur bewegte Kunst zu sehen sowie zu erleben, sondern auch Geschichte und das Verspüren von negativen Emotionen, wie in „Die Troerinnen“. Erzähl mal, Fabio, wie hast du diese Aufführung wahrgenommen bzw. verspürt?

Fabio Siebel: Ja, ich fand „Die Troerinnen“ ein echt cooles Stück, in dem man vor allem sehen konnte, dass man für ein gutes Schauspiel keine große Kulisse braucht. Es ging zwar am Ende schlechter aus als während des Stücks erwartet, war aber auf jeden Fall ein Erlebnis wert. Mein Lieblingsstück war aber „Lazarus“, ein Musical! Am Anfang hat es noch ruhig begonnen und am Ende war die komplette Bühne verwüstet. Ich habe die Story zwar immer noch nicht ganz verstanden, aber ich glaube, das war bei einigen anderen Stücken auch der Fall. Wie habt ihr das so empfunden?

Daniel Behringer: Ich checke nicht, warum ihr immer sagt, dass ihr nichts checkt! Ihr checkt, glaub ich, mehr, als ihr zu checken meint. Checkt das doch bitte mal! Dankeschön!

Mert Demir: Also kurz und knapp fand ich alle Aufführungen sehenswert. Es hat mir sehr geholfen, um ehrlich zu sein, denn jetzt weiß ich z.B. auch, dass ich die Oper nicht ausstehen kann. Insgesamt war es aber eine tolle Erfahrung.

Marzena Parusel: Gut, dann haben wir also auch gelernt, dass nächstes Jahr auf jeden Fall wieder eine Oper im Programm sein muss, denn auch diese Form kann irgendwo eine (tolle) Erfahrung sein – so wie alle anderen auch!